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Beginn der Rettung des Ehrenmals hängt vom Wetter ab

Stabile Außentemperaturen über 5 Grad braucht der Eppsteiner Restaurator Matthias Steyer, um das Mosaik am Ehrenmal vermessen und abnehmen zu können. Insgesamt veranschlagt er drei bis vier Wochen für die Maßnahme. März oder April wird es sein, bis es so weit ist. Das erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Ortstermins, zu dem die Initiative "Rettet das Ehrenmal" am vergangenen Freitag, 4. Februar, an das Ehrenmal an der Christuskirche geladen hatte.

Der Restaurator aus Eppstein erläuterte, wie die Restaurierung des Mosaiks erfolgen soll, und welche Herausforderungen damit verbunden sind.

Der Vorsitzende der Initiative, Pfarrer Reiner Göpfert, begrüßte 25 Interessierte und den Restaurator. Gegenwärtig ist der untere Teil der Säule in eine Art Mantel gehüllt, um den am meisten beschädigten Bereich vor den Unbilden der Witterung zu schützen.

Bereits Ende November hatte die Restaurierung beginnen sollen, nachdem die Stadtverordnetenversammlung Mittel dafür freigegeben und der Magistrat im Benehmen mit der Denkmalbehörde des Landes den Auftrag dazu erteilt hatte. Doch der Kälte- und Wintereinbruch machten einen Strich durch die Rechnung.

Zunächst soll das Mosaik kartiert und dann in Segmente von 1,20 Metern Höhe und einem Meter Breite eingeteilt werden. Mit der Steinsäge werden die Segmente voneinander getrennt und mit Einsenrahmen stabilisiert. Die Säule wird abgeklebt, und die Restauratoren lösen die Mosaikschichten vom Beton. Das Mosaik auf dem Sockel mit den Namen der Gefallenen bleibt davon unberührt. Es kann direkt auf dem Sockel restauriert werden, und ist vom Verfall auch nicht so stark betroffen.

Den eigentlichen Restaurierungsauftrag muss die Stadt noch vergeben. Er hängt auch stark davon ab, wie viel Geld dafür zur Verfügung steht. Steyer hat sich darum beworben.

Nach der Restaurierung werden die einzelnen Segmente mit Carbonträgern versehen wieder auf die Säule aufgebracht. Sie werden mit Edelstahlankern so an der Säule befestigt, dass das Mosaik nicht direkt aufliegt, sondern in einem Abstand von drei Zentimetern, also in der Stärke der bisherigen Mörtelschichten, frei hängt. Zuvor werden die alten Schichten unter dem Mosaik entfernt. Die neue Methode soll das bautechnische Grundproblem des Monuments, die thermischen Spannungen, dauerhaft beseitigen. In Zukunft soll jedes einzelne Segment für sich arbeiten können. Die rund fünf Millimeter breiten Fugen des Einschneidens werden später sichtbar bleiben. Laut Steyer stört dies aber nicht den optischen Gesamteindruck.

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Restaurator Matthias Steyer (links im Bild) erläutert die Methoden der Abnahme und Restaurierung des Mosaiks am Ehrenmal. Auf dem Foto sind außerdem zu sehen die Mitglieder der Initiative (von links nach rechts) Ernst Uhlig, Vorsitzender Reiner Göpfert, die Stadtverordnete Jutta Niesel-Heinrichs, Stadträtin Eva-Maria Kuntsche und der Geschäftsführer der Ursella-Stiftung, Dr. Justus Förschner. Foto: Christoph Müllerleile