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Arbeiten am Ehrenmal im Endstadium

Die Restaurierungsarbeiten am Ehrenmal gehen in ihr Endstadium. Bis Ende Mai 2014 sollen sie weitgehend abgeschlossen sein.

Hier ist der Artikel aus der TZ

Das Mosaik ist fast komplett


Was lange währt . . . Die Sanierung des Ehrenmals an der Christuskirche steht tatsächlich kurz vor dem Abschluss. Noch gibt es aber ein paar kleine Lücken im Mosaik.

Oberursel.- Für Restaurator Renzo Cavallin ist es das „Sahnehäubchen“. Gemeint ist die letzte Platte des Mosaiks, die er gemeinsam mit seinen Kollegen möglichst noch an diesem Tag anbringen will. Dann ist das Kunstwerk, das das Ehrenmal an der Christuskirche ziert, nach Jahren wieder komplett. Das Denkmal soll an die Oberurseler erinnern, die im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen.
Zwar müssen noch einige Fugen und kleinere Stellen bearbeitet und etliche Steinchen am Wulst, auf dem das Mosaik aufsitzt, angebracht werden, aber das sind dann nur noch Details. Die kosten allerdings Zeit. Fest steht: Bis Ende Mai soll die Denkmalsanierung abgeschlossen sein – nach rund drei Jahren.
Noch Ende April hatte sich die Initiative „Rettet das Ehrenmal“ auf ihrer Homepage darüber beklagt, dass es bei dem eingerüsteten Denkmal keinen Sanierungsfortschritt gebe. „Drei Jahre Werbung für eine Gerüstbaufirma. In bester Lage. Und bezahlt wird das Monat für Monat von der Stadt“, war dort zu lesen.

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Restaurator Tobias Jung bei der Arbeit.

Die Kosten für das Gerüst müssten zwar noch abgerechnet werden, sagte gestern Wolfgang Breese, Leiter der Untere Denkmalbehörde in Oberursel. Er stufte diesen Betrag aber als nicht entscheidend ein, zumal das Gerüst im Sommer 2013 verkleinert worden sei. Breese rechnet also nicht mit deutlich mehr als 210 000 Euro – dieser Gesamtbetrag war zuletzt genannt worden.

Der größte Brocken war die Restaurierung des Mosaiks. Und die Kosten dafür stehen, wie berichtet, seit vorigem Jahr fest: 100 000 Euro. 35 000 Euro hat es laut Initiative gekostet, das Kunstwerk – Lina von Schauroth hatte es in den Zwanziger Jahren entworfen – abzunehmen und einzulagern. 60 000 Euro mussten investiert werden, um die Säule standsicher zu machen (TZ berichtete). Finanziert wird das Ganze aus Spenden von Oberurseler Bürgern und Firmen (111 000 Euro), Mitteln der Stadt und ihres Eigenbetriebs BSO (rund 50 000 Euro), Zuschüssen des Landesamts für Denkmalpflege (25 000 Euro) und der Ursella-Stiftung (20 000 Euro).

Auch wenn sicher einige Oberurseler bei diesen Beträgen mit dem Kopf schütteln – das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Mosaik hat nichts mehr mit dem löchrigen Flickenteppich gemein, an den es vor Beginn der Sanierung erinnerte.

Dass sich die Restaurierung dermaßen in die Länge zieht, damit hatten die Initiatoren der Ehrenmal-Rettung allerdings nicht gerechnet. Ein Grund hierfür: Der beauftragte Restaurator Matthias Steyer hatte den Arbeitsaufwand deutlich unterschätzt. Die Planung und Ausführung „waren eine ziemlich komplexe Geschichte“, sagt Tobias Jung. Er gehört zusammen mit Renzo Cavallin und Dmitrij Otto zu den drei freiberuflichen Restauratoren, die in Steyers Werkstatt mit den Arbeiten betraut waren. Sie tüftelten aus, wie die Verformungen des Mosaiks wieder geglättet werden können. Sie mussten Berechnungen anstellen, damit nach dem Aufbringen der „Kleberschicht“ und der Mosaik-Teile auch tatsächlich alles zusammenpasst. Die Restauratoren entschieden sich für einen hochelastischen Mörtel als Träger, „der flexibel auf thermische Spannungen reagiert“, erläutert Jung.

Doch zunächst einmal mussten sie alte Kleberschichten abtragen. „Alles was auf dem Markt kam“ ist laut Jung im Verlauf der Jahre für Ausbesserungsarbeiten verwendet worden. „Fensterkitt, Kombinationskleber “, zählt er als Beispiele auf.

Der Wulst, auf dem das Mosaik sitzt, sei noch einmal eine Herausforderung, weil dort viele Steine fehlten. „Außerdem muss er konservatorisch versorgt werden.“ Zum Beleg klopft er gegen ein, zwei Stellen. Es klingt hohl.

Auch nach der Sanierung „braucht das Denkmal regelmäßige Kontrollen“, sagt Jung. Er schlägt eine Prüfung alle fünf Jahre vor. (mj)

Quelle: Taunuszeitung, 17.05.2014

Ehrenmal am 20. Mai 2014

Das Ehrenmal am 20. Mai 2014. Es wird noch gearbeitet. Fotos: Christoph Müllerleile